Offensive der EU-Alpenländer

von NEUES LAND

Agrar-Delegationen aus dem gesamten Alpenraum setzten in Straßburg ein starkes Zeichen für die Milchwirtschaft im Bergland. NEUES LAND war dabei.

Das in Kürze bevorstehende Auslaufen der Milchquote war der Anlass für einen kraftvollen und letztlich auch erfolgreichen Auftritt von hochrangigen Agrar-Delegationen bei der Tagung des EU-Parlamentes in Straßburg. Österreichs EU-Abgeordnete Elisabeth Köstinger und ihr Kollege aus Südtirol, Herbert Dorfmann, übergaben an Agrarkommissar Phil Hogan ein Memorandum zur Berglandwirtschaft. Dieser reagierte sehr positiv darauf und forderte in diesem Zusammenhang dazu auf, „in Zukunft eine echte, intensive Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und den einzelnen Regionen“ zu leben.

Im Memorandum wird darauf hingewiesen, dass die nachhaltige, klein strukturierte Berglandwirtschaft unter großen Anstrengungen und schwersten Bedingungen qualitativ hochwertige Produkte wie Milch und Fleisch erzeugt. Sie sorgt auf diese Weise auch für eine Offenhaltung der Landschaft, sichert die natürlichen Ressourcen und erhält eine einzigartige Artenvielfalt. Zusammen mit ihren Basisdienstleistungen schafft die Berglandwirtschaft so, wie es im Memorandum heißt, die Grundlage für Leben und Wirtschaften in den Bergen.

Auf die Berglandwirtschaft kommen aber schwierige Zeiten zu. Obwohl die Milchprodukte großteils innereuropäisch vermarktet werden, dürfte sich der Milchpreis nach Aufgabe der Milchquote künftig verstärkt am Weltmarkt orientieren. Die Preisschwankungen bei Milchprodukten werden daher, so fürchtet man, noch zunehmen. Zusätzlich dürften auch für die Berglandwirtschaft die Produktionskosten weiter ansteigen.

Die Länder des Alpenraumes, Österreich, Frankreich, Südtirol und Deutschland fordern daher, dass aufbauend auf den Rahmenbedingungen der Gemeinsamen Agrarpolitik Maßnahmen gesetzt werden. Unter anderem sollen kooperative Vermarktungsorganisationen in der Berglandwirtschaft gefördert, bergbäuerlicher Kleinbetriebe stärker unterstützt und Kennzeichnungsmöglichkeit von „Erzeugnissen vom Berg“ verbessert werden. Wichtiges Anliegen ist auch die weitere Flexibilisierung der Mittel der Säule zwei.

 

 

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