Mehr Holzbau führt zu mehr Bioenergie

von NEUES LAND

Österreichische Biomasse-Branche steht auf soliden Beinen

„Während unsere Erdgasversorgung mit der Entwicklung in der Ukraine am seidenen Faden hängt und ‚mordende Horden’ im Irak ein Ölfeld nach dem anderen erobern, möchte man in Österreich wieder einmal den weiteren Ausbau der Bioenergie mit fadenscheinigen Argumenten untergraben“, erklärt Horst Jauschnegg, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Damit nicht der russische Präsident Vladimir Putin bestimmt, ob es in unseren Haushalten im Winter warm bleibt, müssen wir die Zuwächse in unseren Wäldern nutzen und den Holzbau sowie die Bioenergie massiv forcieren. Ein modernes Holzhaus kann mit den Nebenprodukten aus dessen Herstellung 70 Jahre lang beheizt werden“, illustriert Jauschnegg. „Die Errichtung und der Ausbau von Biomasseheizwerken sind in den vergangenen Jahren in Österreich zügig vorangeschritten. Die bei weitem überwiegende Mehrheit der Anlagen steht wirtschaftlich auf soliden Beinen“, ergänzt Ludwig Schurm, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Biomasse-Nahwärme.

Ziel ist die kostengünstige Wärmeversorgung

Viele Ortschaften und Gemeinden im ländlichen Raum konnten durch den Mut und Innovationsgeist von engagierten Betreibergruppen auf umweltfreundliche, CO2-neutrale Nahwärmeversorgung umgestellt werden. Derzeit gibt es in Österreich mehrere tausend Biomasse-Nahwärmeanlagen, die zehntausende Haushalte mit sauberer und umweltfreundlicher Biowärme versorgen. Kleinere und mittlere Biomasse-Anlagen lassen sich einfach und sicher mit Biomasse aus der Region versorgen, schaffen Arbeitsplätze vor der Haustüre sowohl in der Land- und Forstwirtschaft als auch im Gewerbe und in der Industrie. Die Anlagen genießen hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Dazu Schurm: „Die Nahwärmebranche für bankrott zu erklären, weil einige große Anlagen Probleme haben, ist absurd. Es sieht ja auch niemand die Automobilbranche untergehen, wenn ein großer Autohändler zusperrt.“ Vielfach werden Biomasse-Nahwärmeanlagen als Genossenschaft geführt. Ziel der Betreiber ist somit nicht die Gewinnmaximierung, sondern eine nachhaltige und sichere Versorgung der KundenInnen mit leistbarer Wärme. „Biomasse-Heizwerke müssen sich gegen die fossile Konkurrenz durchsetzen, die seit Jahrhunderten mit Milliarden gefördert wurde und noch immer subventioniert wird. Dies erfordert im Umkehrschluss auch die Förderung der Nahwärmeanlagen“, erklärt Schurm.

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