Luxus aus Leder

von Karl Brodschneider

Sie sind der ganze Stolz ihrer Träger und zeugen von Tradition und Heimatverbundenheit: die edlen Lederhosen von Alfred Lindmoser.

Eilig darf man es nicht haben, eng im Börserl auch nicht. Eine Lederhose von Alfred Lindmoser aus Rasing bei Mariazell ist nämlich etwas ganz Besonderes: Unzählige Stunden mühevoller Handarbeit stecken genauso drin wie eine gehörige Portion Tradition, Kreativität und Herzblut: „Mein Vater war Gerber und ich habe dieses Handwerk auch lange ausgeübt, bevor ich mich vor sieben Jahren schließlich ganz auf die Lederhose spezialisierte“, erzählt Fred Lindmoser zu dessen Kunden nicht nur Promis wie Starkoch Johann Lafer zählen, sondern auch Liebhaber, die für ein Modell extra aus Holland anreisen: „Ja, zehn Autostunden hin und wieder retour, das zeugt schon von großer Leidenschaft“, schmunzelt der Luxus-Lederhosen-Hersteller.

 

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100 Prozent Heimat

Dabei verwendet Lindmoser ausschließlich heimische Produkte: „Sämisch geerbtes Hirschleder und auch Garn, Knöpfe, Schnallen wie alle anderen Accessoires beziehe ich aus Österreich.“ Was jedoch immer schwieriger wird: Nicht nur das Gewerbe der Säckler, wie man die Lederhosenmacher nennt, sondern auch die Zulieferanten sterben aus und diese Tatsache kostet wiederum Zeit: „Leider. Desto länger ich heimische Ware suchen beziehungsweise auf sie warten muss, desto länger dauert es, bis das Endprodukt fertig ist.“ Im Durchschnitt ein Jahr, wenn’s keine „Extrawürstl“ gibt: „Handstickereien etwa sind sehr aufwändig. Das dauert dann.“ Und schlägt sich im Preis nieder. „Rund tausend Euro kostet eine Lederhose“, erklärt Lindmoser. Nach oben hin offen: „ Auf Dreitausend kam die Teuerste.“

Lange Lebensdauer

Etwa 90 Prozent von Lindmosers Kunden sind Herren. Waren es früher vorwiegend die Jäger, sind es heute alle Berufsgruppen aus Stadt wie Land und auffallend viel Jugend: „Die Leute freuen sich so richtig auf ihre Lederhose, viele rufen mich monatlich an, ob sie schon bald fertig ist,“ schmunzelt der Meister, der sich beim „Erstgespräch“ wie der Anprobe sehr viel Zeit für jeden Kunden nimmt: „Sollte am Ende dann etwas nicht passen, weil jemand zum Beispiel übers Jahr etwas mehr an Gewicht zugelegt hat, dann feilen wir so lange an seiner Hose, bis sie passt.“ Und das tut sie dann für mindestens Jahrzehnte.

 

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