Hilfe für Milchbetriebe

von NEUES LAND

Mit dem Infrastrukturbeitrag sollen wieder zahlreiche Milchbauern in der Steiermark unterstützt werden.

Die steirischen Milchbauern können weiterhin auf finanzielle Hilfe vom Land zählen: Auf Initiative von Agrarlandesrat Johann Seitinger wird der Infrastrukturbeitrag in der Höhe von 1,3 Millionen bis 2020 weit über 1000 Milchbetriebe unterstützen. Der Beitrag wird im Dezember ausbezahlt. Damit greift das Land jenen Milchbetrieben unter die Arme, die mit einer besonders hohen Bewirtschaftungserschwernis zu kämpfen haben. Konkret handelt es sich dabei um einen hohen Aufwand beim Transport der Milch zur nächsten Sammelstelle oder zur Molkerei.

Benachteiligungen

Agrarlandesrat Hans Seitinger: Wichtige Unterstützung für Milchbauern, die mit Erschwernissen zu kämpfen haben.

Agrarlandesrat Hans Seitinger zur Bedeutung der finanziellen Unterstützung: „Milchbetriebe in der Steiermark haben ohnehin schon mit Benachteiligungen zu kämpfen. Daher ist es dringend notwendig, Bauern, die täglich lange Strecken zur nächsten Milchsammelstelle zurücklegen müssen, finanziell unter die Arme zu greifen. Nach langen, harten Verhandlungen wurde dieses Paket beschlossen, mit dem ein wesentlicher Beitrag zur Unterstützung und zur Erhaltung der steirischen Landwirtschaft geleistet wird.“

Der letzte Betrieb

Ein Hof, dem diese Hilfe gewährt wird, ist zum Beispiel der Milchbetrieb Hofer, vulgo Trippl, in Kindberg am Herzogberg. Katrin Hofer: „Wir sind der letzte Betrieb auf unserem Berg, die Entfernung zur Bundesstraße und somit auch zur Milchsammelstelle beträgt 6,5 Kilometer. Die Straße muss im Winter von den am Berg lebenden Bauern selbst geräumt werden, der letzte Kilometer fällt unter die Kategorie Alleinerhaltung.“ Die Milch muss, so Hofer, mit dem Traktor jeden zweiten Tag um 7.30 Uhr im Tal sein. Ihr Vater – er nimmt auch die Milch von zwei weiteren Betrieben mit – erledigt diese schwierige Aufgabe nun schon das elfte Jahr. „In diesem Sinne stellt der Infrastrukturbeitrag für uns eine große Hilfe dar“, so die leidenschaftliche Landwirtin.

Trotz aller Erschwernisse könnte sich die Bäuerin ein Leben ohne ihren Betrieb nicht vorstellen. „Es ist kein leichtes Leben. Aber wenn man sieht, dass auch schon die eigenen Kinder eine Liebe zum Betrieb aufbauen, dann hat man Freude“, so Katrin Hofer.

Zum Betrieb

Der Betrieb Hofer, vulgo Trippl, liegt auf 1070 Meter Seehöhe und wird im Vollerwerb bewirtschaftet. Diesen übernahm Katrin Hofer 2005 von ihrem schwerkranken Onkel. 2015 wurde zum bestehenden Stall ein Laufstall für die Milchkühe angebaut. So konnte der Betrieb sein Kontingent von 14 auf 19 Kühe aufstocken. Vergangenes Milchwirtschaftsjahr lieferte die Landwirtin 100.067 Kilogramm Milch.  Am Hof lebt Katrin Hofers gesamte Familie: Drei Töchter, ihr Ehemann, der selbst noch einen Ochsenmast-Betrieb führt und ihre Eltern.

 

Fotos: Lebensressort, kk

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