Gesucht: Die bäuerlichen Klangschätze

von NEUES LAND

Die Ausstellung „Klangtunnel“ im Schloss Birkenstein in Birkfeld will Österreichs ersten akustischen Bauernhof entstehen lassen – die Leserinnen und Leser von NEUES LAND sollen helfen dabei.

„Bauernhöfe sind auch Orte faszinierender Klänge und Geräusche“, sagt Elisabeth Hutter, die Geschäftsführerin des vor einem Jahr in Birkfeld eröffneten „Klangtunnels, der seine Besucherinnen und Besucher zu einer spannenden Reise durch die Welt des Hörens und der Akustik einlädt. Was all die verschiedenen Töne so besonders reizvoll macht, ist ein in der modernen Welt selten und kostbar gewordenes Phänomen – nämlich die Umgebungsstille. Sie sorgt, so Hutter, für eine noch intakte, intensive Wahrnehmung durch die menschlichen Ohren, sie schafft ein starkes akustisches Erlebnis. In der Stadt ist das vielfach nicht mehr möglich, weil sich viele Laute gegen die mächtigen Lärmkulissen nicht mehr durchsetzen können, sie gehen in ihnen förmlich unter.

Aber nicht nur deshalb will man den Klangschätzen vom Bauernhof besondere Aufmerksamkeit schenken. Viele von ihnen seien, beklagt Elisabeth Hutter, durch den technischen Fortschritt vom Aussterben bedroht. Zahlreiche traditionsreiche Werkzeuge, Geräte wie auch Maschinen – und damit ihre Arbeitsgeräusche – sind im bäuerlichen Alltag kaum noch präsent. Das Dengeln der Sense etwa, der Dreschflegel, das typische „Putputput“ mit dem alte Traktoren gestartet worden sind und vieles mehr. All das soll im Schloss Birkenstein eine museale Heimat finden – „weil unsere so bäuerlich geprägte Region der ideale Ort für eine solche Initiative ist“, sagt Hutter. Sie hat auch einen prominenten Unterstützer: Agrar-Landesrat und Bauernbundobmann Hans Seitinger ist von der Idee höchst angetan, „weil sie auf eine ganz besonders reizvolle Art dazu anregt, sich intensiv mit bäuerlicher Tradition und Arbeit auseinanderzusetzen.“ Eine wichtige Rolle in diesem Projekt sollen die Leserinnen und Leser der Zeitung NEUES LAND spielen. Sie sind herzlich eingeladen, der Ausstellung mit dem Handy (oder auch anderen technischen Geräten) aufgenommene Klangschätze vom Bauernhof zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus werden sie gebeten, das jeweilige Geräusch ganz kurz zu beschreiben und nach Möglichkeit auch ein eigenes Porträtfoto mit zu schicken. Für die ersten 100 als Soundfile per E-Mail (info@klangtunnel.at) übermittelten Originaltöne gibt es je ein Buch zum Thema („Die Lärmspirale“) und zwei Eintrittskarten zum Besuch der Ausstellung als Geschenk. Besonders interessante Geräusche werden auch auf www.neuesland.at zu hören sein.

 

Der Klangtunnel

  •  Öffnungszeiten: Führungen gegen Voranmeldung jederzeit, regulärer Betrieb wieder ab 1. Mai 2014. Donnerstag bis Sonntag täglich von 9 bis 17 Uhr.
  • Erfahren Sie, wo die kleinsten Knochen des Menschen sitzen und beamen sich in die verschiedenen Bereiche des Ohres.
  • Erleben Sie die Geschichte der Tonaufzeichnung.
  • Erfahren Sie, was optimale Raumakustik bedeutet. Überprüfen Sie auch anhand eines einfachen Hörtest Ihr Gehör!

 

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