Eine starke Fusionsgemeinde

von Karl Brodschneider

Ab dem Jahr 2015 werden die beiden Gemeinden St. Stefan im Rosental und Glojach zu einer Gemeinde zusammenwachsen. Die beiden handelnden Bürgermeister sind Johann Kaufmann aus St. Stefan und Karl Trummer aus Glojach.

Während Johann Kaufmann die künftige Gemeinde St. Stefan im Rosental schon jetzt als „die Kraft im Steirischen Vulkanland“ sieht, gibt sich sein Glojacher Amtskollege wesentlich zurückhaltender: „Wir müssen miteinander wollen, darum haben wir bei der Erstellung dieser Vision mitgearbeitet.“ Aber viele Wunden sind in der 250 Einwohner zählenden Gemeinde Glojach noch zu frisch, um zur Tagesordnung übergehen zu können. Die vor einem Jahre erfolgte Schließung der Volksschule ist noch nicht verdaut. Und jetzt soll die eigenständige Gemeinde Glojach, in welcher die ÖVP eine Mehrheit von 8:1 hat, von der Landkarte verschwinden.

„Dabei ist es uns gelungen, im Rechnungsabschluss 2013 ein deutliches Plus zu schreiben“, hadert Trummer mit der Entscheidung der steirischen Landespolitik. Zwölf Jahre war er Vizebürgermeister, seit 20 Jahren ist er Bürgermeister und er weiß, wovon er spricht, wenn er feststellt: „In unserer Gemeinde konnte ich überall lenkend eingreifen, wenn etwas nicht richtig gelaufen ist. Und wir haben immer sinnvoll gespart.“ Seine größte Sorge ist aber: „In einem Jahr alles umdrehen – das geht den Menschen zu schnell. Es ist ein Unterschied, ob wir eine eigenständige Gemeinde sind oder nur mehr ein Ortsteil!“

Von Bürgermeister Kaufmann kommen beschwichtigende Worte, die auch im gemeinsamen Leitbild niedergeschrieben sind: „Die neue Gemeinde verschränkt bestehende Infrastrukturen intelligent, sodass für den Bürger subjektiv und objektiv kein Verlust an Bürgerservice spürbar wird. Die bestehende Infrastruktur wird mit Geschick und Weitblick weiterentwickelt, mit dem Ziel der maximalen Auslastung der Gebäude, Veranstaltungszentren, Vereinslokale, Festhallen und Bauhöfe. Neue Nutzungsmöglichkeiten tun sich auf und bringen Investitionen und bauliche Aufwertung.“

Insgesamt wird die neue Fusionsgemeinde 43 Quadratkilometer groß sein, 4000 Einwohner zählen und eine florierende Wirtschaft mit etwa 1200 Arbeitsplätzen haben.  St. Stefan im Rosental gilt laut Vulkanland-Obmann Josef Ober im Bezirk Südoststeiermark aufgrund seiner schlanken Verwaltungsstruktur und effizienten Gemeindearbeit als Maßstab für andere Kommunen. Am Plan, eine Stadtgemeinde zu werden, hält man in St. Stefan im Rosental weiter fest.

 

 

Foto und Text: Karl Brodschneider

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