„Ein tolles Produkt“

von NEUES LAND

 

Stefan Maier ist Automatisierungstechniker und Eierbauer. Eine Kombination mit spannenden Perspektiven.

Neues Land: Sie haben mit einem neuen, technisch perfekten Hühnerstall sozusagen ganz aufs Ei gesetzt. Warum?

Stefan Maier: Ich hab’ nicht aus dem Kopf gekriegt, was einmal ein Freund gesagt hat. Er meinte, die Henne liefert ein tolles, fix und fertig verpacktes Produkt. Außerdem hat das Ei absolut Zukunft, weil es für die Gesundheit wichtige, hochwertige Stoffe liefert.

NL: Sie gehen aber doch ganz andere Wege…

Maier: Wir können die Erfahrungen meiner Gattin Sandra aus dem elterlichen Handelsbetrieb und meine als Automatisierungstechniker in vielen Bereichen einfließen lassen.

NL: Verraten Sie uns Beispiele dazu?

Maier: Wir machen nichts ohne den Rechenstift. Die Eier von 1100 Hühnern in tierfreundlicher Freilandhaltung entsprechen genau dem, was wir über unseren Hofladen, über zwei Eierautomaten und zum Teil auch über Wiederverkäufer absetzen können. Und als Techniker habe ich natürlich darauf geschaut, möglichst wenig Arbeit zu haben. Bei uns läuft absolut alles über Steuerungssysteme. Fütterung, Bewässerung oder Licht.

NL: Hat der Techniker auch für Revolutionen gesorgt?

Maier: Nicht unbedingt. Ungewöhnlich sind unsere Systeme lediglich für eine im Vergleich doch relativ geringe Größenordnung. Mir schwebt aber schon noch so einiges vor. Steuerung über das Handy, Videokontrolle am Tablet und so weiter. Ideen gibt’s genug!

NL: Bei Ihnen kann man Eier auch bei zwei „Automaten“ kaufen – einer davon ist sehr ungewöhnlich. Einfach ein Kühlschrank am Hof mit einer Kasse drin. Wie sieht es da mit der Ehrlichkeit aus?

Maier: Wir haben nicht nur positive Erfahrungen gemacht und mussten lernen, dass entsprechende Kontrolle notwendig ist. Deshalb setzen wir inzwischen auch auf Videoüberwachung. Aber insgesamt läuft es sehr gut und wird von den Kunden bestens angenommen. Interessanter Weise haben sie den Kühlschrank offenbar lieber als unseren Automaten im Zentrum von Hart.

NL: Wie wirkt sich die Osterzeit beim Eierbauern aus?

Maier: Mit Ausnahmezustand, über den wir uns freuen. Der Umsatz hat sich etwa verzehnfacht und wir sind ganz schön damit gefordert, alle Wünsche zu erfüllen.

NL: Ist das nicht auch ein Anreiz, größer zu werden?

Maier: Wir glauben fest an die bestehende Größenordnung, weil sie unserem Bekenntnis zur Direktvermarktung entspricht. Sie ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern hat auch mit dem direkten Draht zur Kundschaft eine sehr schöne Seite.

 

Zur Person

Stefan Maier, 34, Sohn von Landesbäuerin Gusti Maier, lebt und arbeitet mit Gattin Sandra und zwei Kindern am Hof der Eltern in Hart bei Graz. Die Hauptrollen im Hofladen spielen Freilandeier, Schweinefleisch, Kernöl und Käferbohnen.

Foto: kk

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