Anschlag auf Esskultur

von NEUES LAND

Auch in Zukunft sollen Schulkinder in den Genuss von Schulkakao und heimischen Milchprodukten kommen. Dafür macht sich die Landwirtschaftssprecherin der ÖVP im EU-Parlament, Elisabeth Köstinger, stark.

“Es macht mich traurig, dass die Sozialdemokraten auf dem Rücken von Schulkindern Politik machen. Ausgerechnet den Kindern die Schulmilch oder das Schulobst streitig zu machen, ist unfassbar kurzsichtig. Das ist ein sozialistischer Anschlag auf die Esskultur. Nicht nur kulturell, sondern auch ernährungstechnisch ist das ein verkehrter Weg”, so Köstinger heute in Brüssel. Sie fordert die SPÖ-Europaabgeordneten auf, bei der Abstimmung im Agrarausschuss des EU-Parlaments gegen die Pläne der EU-Sozialdemokraten zu stimmen, wonach kein Kakao mehr an Schulen gefördert werden solle. “85 Prozent aller in Österreich gelieferten Schulmilchprodukte sind Kakao und Fruchtmilch. Das ist jetzt in Gefahr”, betont Köstinger. “Milchprodukte in der Schule bilden von Kindesbeinen an ein Bewusstsein für heimische Esskultur und Landwirtschaft gleichermaßen. In der Schule wachsen unsere Jüngsten mit heimischen Produkten auf. Gerade die Schulmilch ist ein Beitrag für gesundes, bewusstes Essen und vielleicht eine letzte Barriere vor Cola und Schokoriegeln”, ist Köstinger überzeugt. Deshalb hat Köstinger Änderungsanträge für den Erhalt von Fruchtmilch, Fruchtmolke und Schulkakao gestellt. Die sozialistische Argumentation, dass durch die Schulmilchförderung indirekt nur Großkonzerne gefördert würden, kann die ÖVP-Abgeordnete nicht nachvollziehen: “In Österreich werden Schulmilchprodukte fast ausschließlich von Hofmolkereien geliefert, also von Betrieben, die selbstproduzierte Milch verarbeiten”, betont Köstinger. Auch das verwendete Kakaopulver stamme beinahe zur Gänze aus zwei kleinen österreichischen Firmen, eine davon ein Familienbetrieb. Die geplante Gesetzesänderung sieht darüber hinaus vor, die Verwaltungsvorschriften für Schulobst und Schulmilch zu vereinfachen. Die EU finanziert 75 Prozent dieser Programme, die für die Mitgliedstaaten freiwillig sind. Österreich hat für das Schuljahr 2015/16 bereits 2,7 Millionen Euro beantragt und zugesagt bekommen. Im Schuljahr 2013/14 wurden die Produkte von 79 österreichischen Landwirten, Molkereien und Handelsbetriebe gefördert.

 

Foto: Fotolia.com – Antonio Gravante

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